Die Schatten von Venedig – Historie

Der historische Zeitstrahl von Die Schatten von Venedig – eine Geschichte über Forschung, Fiktion und den Doppelkreis

Hinter der Fiktion liegt Geschichte – und hinter der Geschichte liegt eine Spur, die sich bis in die Archive Venedigs zurückverfolgen lässt.
Der Palazzo Ca’ Dario am Canal Grande wurde 1487 errichtet, entworfen von Pietro Lombardo für den venezianischen Staatssekretär Giovanni Dario, Gesandter am Hof des Sultans Mehmed II. in Konstantinopel.
Mit ihm begann eine Chronik, die sich zwischen Dokument und Legende bewegt.

Zeitgenössische Quellen – darunter Einträge aus dem Archivio Storico del Patriarcato di Venezia, Aufzeichnungen aus dem Archivio di Stato und Hinweise im Werk „Geheime Gesellschaften, Verbindungen und Orden“ (Dr. Georg Schuster, 1906) – verknüpfen Namen, Daten und Orte, die über Jahrhunderte hinweg wiederkehren.
Der Zeitstrahl zeigt die belegten Stationen dieser Geschichte:

  • 1429 – 1507 – Gentile Bellini
    Hofmaler der Republik Venedig, Bruder des berühmten Giovanni Bellini. Seine Verbindung zu Giovanni Dario gilt als gesichert; er könnte das Porträt von Darios Tochter Marietta geschaffen haben.
  • ca. 1440 – 1494 – Giovanni Dario
    Staatssekretär, Diplomat und Bauherr. Nach seiner Rückkehr aus Konstantinopel ließ er Ca’ Dario errichten – ein Haus, das byzantinische Ornamente und venezianische Geometrie verbindet.
  • ca. 1465 – 1500 – Marietta Dario (Barbaro)
    Darios Tochter, verheiratet mit Vincenzo Barbaro. Ihr früher Tod, überliefert als Folge von Krankheit oder Wahnsinn nach dem Ruin ihres Mannes, gilt in venezianischen Chroniken als Beginn des „Unglücks des Hauses“.
  • 1521 – Ein Händler stürzt auf der Treppe von Ca’ Dario.
    Der erste dokumentierte Unfalltod – im März, dem Monat, in dem sich spätere Ereignisse wiederholen werden.
  • 1623 – Eine junge Frau verschwindet.
    Letzter Eintrag: „Ultima volta vista nel giardino di Ca’ Dario“.
  • 1712 – Ein Gondoliere wird tot am Ufer gefunden.
    Kein Verbrechen, kein Verdacht – nur ein weiterer Name im März.
  • 1840 – Ein venezianischer Gelehrter ertrinkt im Canal Grande.
    Seine Notizen erwähnen „einen Kreis aus Licht, verborgen im Stein“.
  • 1901 – Ein französischer Sammler stirbt an Herzstillstand.
    In seiner Hand: eine Skizze der Fassade von Ca’ Dario.
  • 1936 – Ein deutscher Tourist stürzt aus dem Fenster.
    Augenzeugen berichten von einem plötzlichen Lichtschein.
  • 1973 – A. Moretti, Archivar und Kirchenhistoriker.
    Letzter bekannter Forscher, der Zugang zu den Dario-Akten hatte. Er verschwand nach einem nächtlichen Besuch im Archiv spurlos.

Quellen und Hinweise
Die dargestellten Ereignisse beruhen auf historischen Aufzeichnungen, Zeitzeugenberichten und Archivmaterialien, die in der Erzählung von Die Schatten von Venedig fiktional erweitert und miteinander verbunden wurden.
Sie bilden die Grundlage für eine literarische Spurensuche, die an der Grenze zwischen dokumentierter Geschichte und venezianischer Legende verläuft.

„Nicht alle Zeichen sind für alle.“
(Archivnotiz, Venedig, um 1490)


Venedigs Geschichte entschlüsselt: Realität, Symbolik und Fiktion im Projekt „Die Schatten von Venedig“

„Die Schatten von Venedig“ verbindet dokumentarische Recherche mit erzählerischer Imagination.
Im Mittelpunkt steht der Palazzo Ca’ Dario – ein Gebäude, das seit dem 15. Jahrhundert ebenso für seine Schönheit wie für seine Tragödien bekannt ist.
Archivalische Quellen, Briefe aus der venezianischen Gesandtschaft in Konstantinopel und Inschriften am Bau selbst bilden die historische Grundlage des Projekts.
Unsere literarische Rekonstruktion stützt sich auf reale Einträge aus dem Archivio di Stato di Venezia sowie auf kunsthistorische Hinweise zu Giovanni Dario und Gentile Bellini, dessen Porträt von Marietta Dario (1487) als visuelles Schlüsselmotiv dient.

Im Zentrum der historischen Deutung steht das Symbol des Doppelkreises (Cerchio Doppio).
Es erscheint in handschriftlichen Marginalien, in Wasserzeichen venezianischer Register und – wie im Roman beschrieben – im Stein des Kaminreliefs.
Die Forschung legt nahe, dass es sich um das Erkennungszeichen einer kleinen, humanistisch geprägten Bruderschaft handelte: der Confraternita del Cerchio Doppio, einer Splittergruppe, die aus dem Umfeld Giovanni Darios nach dessen Rückkehr aus Konstantinopel hervorging.
Ihre Lehre verband byzantinische Lichtmetaphysik mit westlicher Symbolik: „Lux intus tenebrae – das Licht innerhalb der Finsternis.“

Diese Verbindung aus reeller Geschichtsforschungikonographischer Analyse und fiktionaler Narration bildet das methodische Fundament des Projekts.
Der Doppelkreis steht dabei nicht nur für Vereinigung und Wiederkehr, sondern auch für den Dialog zwischen sichtbarer und verborgener Wahrheit – ein Leitmotiv, das sich durch Roman, Hörbuch und Blog zieht.

Jedes Kapitel übersetzt historische Befunde in erzählerische Form:
– die überlieferten Dispacci Giovanni Darios aus Konstantinopel,
– die Bauinschriften und Anagramme an der Fassade des Ca’ Dario,
– und die venezianischen mariegole (Satzungen) der spätmittelalterlichen scuole, in denen interne Embleme – „segni interni“ – erstmals dokumentiert sind.

Durch die literarische Inszenierung dieser Quellen entsteht eine wissenschaftlich fundierte, aber emotional erfahrbare Spurensuche, die Venedigs Geschichte neu erzählt:
zwischen Mythos und Methode, zwischen Wasser und Stein, zwischen Forschung und Fiktion.


Erleben Sie die mystische Atmosphäre Venedigs

Diese Galerie zeigt eindrucksvoll die Szenerien und Stimmungen, die „Die Schatten von Venedig“ lebendig werden lassen und verbindet Geschichte mit fesselnder Erzählkunst.